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Helga König und Simone Langendörfer im Gespräch Dr. Rüdiger Dahlke, Arzt, Psychotherapeut, Autor und Seminarleiter

Lieber  Dr. Rüdiger Dahlke, Sie sind Arzt, Psychotherapeut, Autor sowie Seminarleiter und auf "Buch, Kultur und Lifestyle" durch aufschlussreiche Interviews zu  Ihren wunderbaren Büchern und CDs vertreten. Wir freuen uns sehr, dass Sie heute an dem Interviewprojekt, "Wann ist eine Kindheit kindgerecht?" teilnehmen.

Helga König: Werden Kinder heute extrem auf Leistung „gedrillt“ und falls ja, wodurch entsteht dieser Leistungsdruck?

 Dr. Rüdiger Dahlke
Foto: Sissi Furgler
Dr. Rüdiger Dahlke: Nach meinem Eindruck ist das bei Kindern die gleiche Entwicklung wie bei Erwachsenen, überall dreht sich alles immer mehr um Leistung und letztlich ums Geld. Wir leben schon längst mit einer Geldreligion. Geld bestimmt die Wissenschaft, die Politik und die Wirtschaft. und Geld muss immer mehr Geld verdienen und darf insofern nie Ruhe geben. 

Simone Langendörfer: Was heißt für Sie Kindsein und meinen Sie, dass  "Kindsein" in der 2. Hälfte des letzten Jahrhunderts einfacher war? 

Dr. Rüdiger Dahlke: Also persönlich war ich in der 2. Hälfte des letzten Jahrhunderts lieber Kind (1951 geboren), auch wenn es in der Nachkriegszeit natürlich viele materielle Einschränkungen gab. Ich verbinde Kindheit mit dem entsprechenden "Lebensprinzip" "Mond", zu dem auch das Weibliche, Rhythmische, Fließende usw. gehört, und all das leidet unter dem herrschenden Turbo-Kapitalismus gleichermaßen. 

Helga König: Was müsste sich in den Schulen ändern, um Kinder wirklich glücklich zu machen? 

Simone Langendörfer: Da hat Prof. Gerald Hüther ja schon viele Vorschläge gemacht, denen ich mich nur anschließen kann. Aus meiner Sicht, müsste das spielerische Element wieder viel mehr in den Mittelpunkt und die Freude, der Spaß am Lernen. Ein ganz wesentlicher Punkt aus meiner Sicht, ist die Integration der "Schicksalsgesetze" – der Spielregeln des Lebens" in selbiges. Kinder lernen am besten durch Resonanz. Insofern müsste eine Gesellschaft, der ihre Kinder und die Zukunft wichtig sind, Lehrer in eine Position bringen, wo Kinder gern mit ihnen in Resonanz gehen. Aber unsere Gesellschaften, in denen die Geldreligion herrscht, zahlen sie so schlecht, dass kaum noch Männer Lehrer werden, denn sie können mit einem Lehrergehalt nicht mal eine Familie anständig erhalten… das wäre aber besonders in Zeiten so vieler alleinerziehender Mütter wichtig, denn deren Kinder treffen ja weder in Kindergarten noch Volksschule auf männliche Lehrer, bestenfalls an Gymnasien und Unis, wo es dann schon deutlich zu spät ist. 

Simone Langendörfer:  Welche Rolle spielen Eltern beim Thema "Doping für Kinder"? 

  Dr. Rüdiger Dahlke
Foto: Sissi Furgler
Dr. Rüdiger Dahlke: Die zentrale Rolle – ohne überzogenen Ehrgeiz der Eltern wäre das wohl gar kein Thema.

Helga König: Weshalb sind so viele Kinder trotz materiell guter Bedingungen unglücklich? 

Dr. Rüdiger Dahlke: Unter anderem wohl weil sie schon als Kinder wie kleine Erwachsene agieren, mit Agenda und Handy, und einem ziemlichen Stress… obendrein leben sie meist naturfern, bewegungsarm und katastrophal ernährt. Hier wäre so leicht so vieles mittels pflanzlich-vollwertiger Ernährung im Sinne von "Peace-Food" zu bessern, die nicht nur gesünder erhält, sondern auch den Bewegungsdrang erhöht und für inneren Frieden sorgt. 

Simone Langendörfer:  Sollten Eltern den Ärzten mehr misstrauen, wenn es um das Wohl ihrer Kinder geht? 

Dr. Rüdiger Dahlke: Jenen modernen Mediziner auf jeden Fall, die statt auf viel Bewegung in frischer Luft, genügend Entspannung und pflanzlich-vollwertiger Ernährung zu Pillen und Impfungen raten. 

Helga König: Was denken und empfinden Sie, wenn sie ein depressives, ein verträumtes oder ein extrem aufgedrehtes Kind erleben? 

Dr. Rüdiger Dahlke: Depressive Kinder machen auch mich traurig, verträumte glücklich, weil ich für sie noch Hoffnung habe, dass sie ihre Fähigkeit zu träumen bewahren, ein extrem aufgedrehtes Kind war ich selbst und auch da ist Hoffnung, wenn diese Energie von Eltern günstig kanalisiert und geleitet wird. 

Sabine Langendörfer: Was könnten Eltern, Lehrer und die Politik tun, damit Kindern das Lernen wieder Freude bereitet? 

Dr. Rüdiger Dahlke: Sie könnten Kindern die Spielregeln des Lebens im Sinne der Schicksalsgesetze Polarität – Resonanz usw. beibringen, statt sie mit Fakten abzufüllen, die sich heute leicht überall finden lassen. Damit würden Kinder in die Lage versetzt, auch diese überwältigende moderne Welt besser zu begreifen, darin erfolgreicher zu agieren und damit insgesamt glücklicher leben. 

Helga König: Gibt es in Deutschland eine "Armut an Liebe und Geborgenheit"? 

  Dr. Rüdiger Dahlke
Foto: Sissi Furgler
Dr. Rüdiger Dahlke: Das befürchte ich schon, schon weil es gar keine Zeit mehr für Familienleben und Zuhause gibt, Gemütlichkeit und Geborgenheit brauchen aber Zeit. 

Simone Langendörfer: Warum sind gerade in Deutschland so viele Menschen unzufrieden und unglücklich? 

Dr. Rüdiger Dahlke: Wohl weil die Ansprüche so hoch sind – jedenfalls in materieller Hinsicht und auf dieser Ebene kein Glück zu erreichen ist. Geld kann nie glücklich machen, aber sehr unglücklich. Literatur von Ruediger Dahlke zum Thema: „Geheimnis der Lebensenergie“, „Peace-Food“, "Krankheit als Symbol", „Lebenskrisen als Entwicklungschancen“ 

Lieber Dr. Rüdiger Dahlke, vielen Dank für das aufschlussreiche Interview.

Ihre Helga König; Ihre Simone Langendörfer

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